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Vergleich der alten und neuen Bischofsweihen

Dokument zum Vergleich der Änderungen zwischen den alten und neuen Riten der Bischofsweihe in der Katholischen Kirche

Wir befinden uns nun im 5. Jahrzehnt der nachvatikanischen Revolution. Ernsthafte Katholiken mussten ihren Glauben höchst fleißig studieren, um ihn zu bewahren. Das Studium des Heiligen Messopfers hat eine entscheidende Rolle beim Schutz des traditionellen Glaubens gespielt. Ebenso ist es äußerst wichtig, dass Katholiken die Sakramente im Detail studieren, um zu sehen, wie die neuen Riten der Sakramente „aus demselben Stoff geschnitten‟ sind wie der novus ordo missae.

Da das Sakrament der Heiligen Weihe gleichsam die Lebensquelle für das sakramentale Gnadenleben ist, scheint es durchaus angemessen, mit dem Studium dieses Sakraments zu beginnen. Darüber hinaus ist es mit der Herausgabe des Motu proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI. umso wichtiger, die alten und neuen Riten zu vergleichen, um zu sehen, welche Änderungen im modernen Ritus vorgenommen wurden. Da die Bischofsweihe die höchste Stufe des Priestertums ist, scheint es logisch, die Untersuchung dort zu beginnen.

Dies ist ein Vergleich zwischen den alten und neuen Riten zur Bischofsweihe. Der Zweck hier ist es, alle vorgenommenen Änderungen zu vermerken.

Anfängliche Änderungen

| Änderung | Alter Ritus | Neuer Ritus | |–––––|––––––-|––––––-| | 1. Terminologie | „Konsekration eines Bischofs‟ | „Ordination eines Bischofs‟ | | 2. Assistierende Geistliche | Drei Bischöfe: ein Hauptkonsekrator und zwei Assistenzbischöfe, die neben dem Bischofselekten sitzen. [Eine besondere Dispens musste erteilt werden, damit Priester dem Bischofselekten anstelle von Bischöfen assistieren konnten.] | Es gibt den Hauptkonsekrator, assistiert von mindestens zwei anderen konsekrierenden Bischöfen. Dem Bischofselekten assistieren zwei Priester, nicht etwa die Bischöfe. | | 3. Messfeier | Die Messe wird gleichzeitig vom Konsekrator und dem Bischofselekten gefeiert, „als Zeichen der Einheit ihres Glaubens.‟ —Gemäß dem Römischen Pontifikale | „Es ist höchst angemessen, dass alle konsekrierenden Bischöfe und die dem Bischofselekten assistierenden Priester die Messe mit dem Hauptkonsekrator und mit dem Bischofselekten konzelebrieren.‟—Einführung im Neuen Römischen Pontifikale |

Feierliche Feststellung vs. Präsentation

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Die feierliche Feststellung, dass der Bischofselekt das Recht auf Bischofskonsekration hat | Die Zustimmung des Volkes | | Der älteste Assistenzbischof präsentiert den Bischofselekten. Es erfolgt der Aufruf zum Mandat oder Apostolischen Brief vom Papst. Das Mandat oder der Apostolische Brief wird laut vorgelesen. | Nachdem das Mandat gelesen wurde, sagen alle Anwesenden: „Dank sei Gott.‟ oder geben ihre Zustimmung auf andere Weise. [Dies ist ein sehr protestantisch klingendes Konzept.] |

Gehorsamseid

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Das Entgegennehmen des Gehorsamseis des Bischofselekten gegenüber dem Heiligen Stuhl | [WEGGELASSEN] | | Der Bischofselekt kniet vor dem Konsekrator und liest den Eid. Dieser feierliche Eid besagt, dass der Bischofselekt dem römischen Pontifex und seinen Nachfolgern gehorchen wird. „Ich…, erwählt zur Kirche von…, werde von dieser Stunde an dem seligen Petrus dem Apostel und der heiligen römischen Kirche und unserem Heiligen Vater, Papst…, und seinen kanonisch erwählten Nachfolgern gehorsam sein…‟ [Der vollständige Eid folgt] | Dieser gesamte Eid ist im Neuen Ritus weggelassen. |

Messstruktur

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Die Messe der Katechumenen | Die Liturgie des Wortes | | Sobald die Prüfung beendet ist, küsst der Bischofselekt die Hand des Konsekrationsbishofs. Es ist wichtig zu bemerken, dass die Messe nach der Prüfung beginnt, gleichsam um zu zeigen, dass nun die offizielle Zeremonie fortschreiten kann, weil wir einen akzeptablen Kandidaten für das Episkopat haben. | Da dieser Ritus in der Novus Ordo Missae stattfindet, ist es unerlässlich zu bemerken, dass dieser Ritus in einer sakrilegischen Messe stattfindet. Daher beginnt der Ritus mit der „Liturgie des Wortes‟ des Novus Ordo, die die Lesung der Epistel und des Evangeliums einschließt. |

Präsentationsdetails

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Dies wurde vom älteren Bischof im Alten Ritus vor Beginn der Messe getan. | Der Bischofselekt wird von einem der assistierenden Priester präsentiert. „Hochwürdigster Vater, unsere heilige Mutter, die katholische Kirche, bittet, dass Ihr diesen hier anwesenden Priester zur Last des Episkopats befördert.‟ | | Bemerke den Wortgebrauch „diesen Priester befördern‟ impliziert sicherlich die Absicht, ihn zu einem höheren Rang im Priestertum zu bringen, nämlich zur Fülle des Priestertums, welches das Episkopat ist. Der Begriff „Last‟ zeigt auch die größeren Verantwortlichkeiten an, die mit dem Bischofsamt verbunden sind. | „Hochwürdigster Vater, die Kirche N. bittet Euch, diesen Priester zu ordinieren, N., für den Dienst als Bischof.‟ Bemerke den Wortgebrauch „diesen Priester ordinieren‟ könnte tatsächlich implizieren, dass dieser Mann noch nicht zum Priester gemacht wurde und als Priester wird er als Bischof dienen, als bloßer Titel. |

Vergleich der Prüfungsfragen

| Frage Nr. | Alter Ritus | Neuer Ritus | |–––––-|––––––-|––––––-| | 1 | „Wir fragen dich, liebster Bruder, ob du wünschest, dein Verhalten, soweit deine Natur es erlaubt, mit der Bedeutung der göttlichen Schrift in Einklang zu bringen?‟ Der Bischofselekt antwortet: „Mit ganzem Herzen wünsche ich in allen Dingen zuzustimmen und zu gehorchen.‟ | „Mein Bruder, bist du entschlossen, durch die Gnade des Heiligen Geistes bis ans Ende deines Lebens das Amt zu erfüllen, das die Apostel uns übertragen haben und das wir nun durch Handauflegung an dich weitergeben?‟ Dies ist eine beunruhigende Abweichung vom Alten Ritus, da es nicht genau spezifiziert, welches Amt gegeben werden soll. | | 2 | „Wirst du das Volk, für das du ordiniert wirst, sowohl durch Worte als auch durch Beispiel das lehren, was du aus den göttlichen Schriften verstehst?‟ | „Bist du entschlossen, treu und beständig das Evangelium Christi zu verkünden?‟ Dies ist vage und eine zu allgemeine Frage. Was bedeutet es, treu und beständig das Evangelium Christi zu verkünden? | | 3 | „Wirst du mit Ehrfurcht die Traditionen der orthodoxen Väter und die dekretalen Konstitutionen des Heiligen und Apostolischen Stuhls empfangen, bewahren und lehren?‟ | „Bist du entschlossen, das Glaubensgut, ganz und unversehrt, wie es von den Aposteln überliefert und von der Kirche überall und zu allen Zeiten bekannt wurde, zu bewahren?‟ Jedoch, bei näherer Betrachtung und Vergleich mit dem Alten Ritus kann man viele Unklarheiten sehen. | | 4 | Diese Frage hat nicht wirklich eine entsprechende im Alten Ritus. | „Bist du entschlossen, die Kirche als den Leib Christi aufzubauen und mit ihr vereint zu bleiben in der Ordnung der Bischöfe unter der Autorität des Nachfolgers des Apostels Petrus?‟ Was ist hier genau gemeint mit „die Kirche als den Leib Christi aufzubauen‟? | | 5 | „Wirst du in allen Dingen Treue, Unterwerfung, Gehorsam gemäß kanonischer Autorität dem seligen Petrus dem Apostel zeigen, dem von Gott die Macht des Bindens und Lösens gegeben wurde, und seinem Vikar, unserem Heiligen Vater, Papst N. und seinen Nachfolgern, den römischen Pontifizes?‟ | „Bist du entschlossen, treu zu sein in deinem Gehorsam gegenüber dem Nachfolger des Apostels Petrus?‟ |

**KRITISCHE AUSLASSUNGEN IM NEUEN RITUS**

Die folgenden Fragen aus dem Alten Ritus sind VÖLLIG WEGGELASSEN im Neuen Ritus:

  • Wirst du dich in all deinen Wegen vom Bösen fernhalten und, soweit du imstande bist, mit Hilfe des Herrn sie zu allem Guten lenken?
  • Wirst du mit Gottes Hilfe Keuschheit und Nüchternheit beobachten und lehren?
  • Wirst du, soweit deine menschliche Schwäche es zulässt, immer den göttlichen Angelegenheiten hingegeben sein und dich weltlicher Angelegenheiten oder schmutzigen Gewinns enthalten?

Am wichtigsten ist, dass alle spezifischen Fragen bezüglich der Glaubenslehren im Neuen Ritus weggelassen wurden!

Glaubensprüfung (NUR ALTER RITUS)

Der Alte Ritus enthält eine detaillierte Glaubensprüfung, einschließlich:

  • „Glaubst du an die Heilige Dreifaltigkeit…?‟
  • „Glaubst du, dass jede einzelne Person der Heiligen Dreifaltigkeit Gott ist, wahr, vollständig und vollkommen?‟
  • „Glaubst du an den Sohn Gottes…?‟
  • „Glaubst du an den Heiligen Geist…?‟
  • „Glaubst du, dass diese Heilige Katholische und Apostolische Kirche die eine, wahre Kirche ist, in der es nur eine wahre Taufe und die wahre Vergebung aller Sünden gibt?‟
  • „Verwirfst du auch jede Häresie, die gegen diese Heilige Katholische Kirche aufkommen wird?‟ — „Ich verwerfe sie.‟

Diese entscheidenden Glaubensfragen sind VÖLLIG ABWESEND im Neuen Ritus.

Verständnis der sakramentalen Gültigkeit

Papst Pius XII. erklärte ex cathedra, dass „die Materie der Heiligen Weihen des Diakonats, Priestertums und Episkopats die Handauflegung ist. Die Form sind die Worte, die die Anwendung der Materie bestimmen, durch die die sakramentalen Wirkungen eindeutig bezeichnet werden –- nämlich die Macht der Weihen und die Gnade des Heiligen Geistes.‟

Die Worte der Form müssen spezifizieren, welche Macht der Weihen gegeben wird und dass die Gnade des Heiligen Geistes gegeben wird.

Handauflegung

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Dann berühren der Konsekrator und die Assistenzbischöfe (alle mit Mitren) mit beiden Händen das Haupt dessen, der konsekriert werden soll (der noch kniet) und sagen: „Empfange den Heiligen Geist.‟ | Alle erheben sich. Der Bischofselekt kniet vor dem Hauptkonsekrator und der Hauptkonsekrator legt seine Hände auf das Haupt des Bischofselekten in Stille. Nach ihm tun alle anwesenden Bischöfe dasselbe. HINWEIS: Diese Handlung wird in Stille vollzogen! |

Das Konsekrationsgebet

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Wesentliche Form (Papst Pius XII.): „Erfülle (vervollständige, vollende) in Deinem Priester die Vollkommenheit (Gesamtsumme) Deines Dienstes und heilige mit dem Tau Deiner himmlischen Salbung diesen Deinen Diener (den Bischofselekten), geschmückt (geziert, verschönert) mit den Ornamenten aller Schönheit (Herrlichkeit).‟ | Das Gebet ist in drei Teile gegliedert: 1. Teil – nur Hauptkonsekrator 2. Teil – alle konsekrierenden Bischöfe zusammen 3. Teil – nur Hauptkonsekrator |

Analyse der Gebetsteile des Neuen Ritus

Probleme des 1. Teils:

  • Voller Unklarheiten
  • „durch dein gnädiges Wort‟ – was bedeutet das?
  • „du hast die Nachkommen Abrahams erwählt, dein heiliges Volk zu sein‟ – wer sind diese Nachkommen?

Probleme des 2. Teils:

  • Erwähnt nicht die Macht der Weihen
  • Erwähnt das Priestertum überhaupt nicht!
  • „regierender Geist‟ – unklare Bezugnahme
  • Nichts erwähnt oder bittet um die volle Macht des Priestertums oder die Gnade des Heiligen Geistes, wie Papst Pius XII. als absolut notwendig erklärt
  • Der „Erwählte‟ wird nicht als Priester bezeichnet

Probleme des 3. Teils:

  • Nichts besagt spezifisch, dass die volle Macht des Priestertums gegeben wird
  • „Hoherpriester‟ ist vage – bedeutet nicht „volles‟ Priestertum
  • Der Begriff „hoch‟ ist vage und bedeutet sicherlich nicht „voll‟
  • Sehr unklare Formulierung durchweg

Salbungsunterschiede

| Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––-|––––––-| | Salbung der Hände | [WEGGELASSEN] | | Die Hände werden in Form eines Kreuzes gesalbt mit spezifischen Gebeten, die sich auf die vollen Mächte des Priestertums beziehen. Die Katholische Enzyklopädie stellt fest: „Diese Salbung zeigt die Mächte an, die ihm gegeben werden.‟ | Die Salbung der Hände ist im Neuen Ritus völlig weggelassen! Durch das Weglassen dieses Teils könnte man denken, dass es eine Abneigung gibt, die spezifischen Mächte des Episkopats zu erwähnen. |

Unterschiede bei der Investitur

| Gegenstand | Alter Ritus | Neuer Ritus | |––––––|––––––-|––––––-| | Ring | Feierliche Segnung des Rings, dann aufgesetzt mit Gebet über „unbefleckten Glauben‟ und die Kirche „unverletzt‟ zu bewahren | Die feierliche Segnung des Rings ist weggelassen! Einfaches Aufsetzen mit modifiziertem Gebet. | | Handschuhe | Aufwändige Segnung und Investitur mit Gebeten über Reinheit des Herzens und der Tat | VÖLLIG WEGGELASSEN | | Mitra | Feierliche Segnung mit Gebet, das sie „Helm des Schutzes und Heils‟ nennt | In Stille aufgesetzt ohne Segnung | | Stab | Gesegnet mit Gebet, dann gegeben mit Ermahnung über Gerechtigkeit gemildert durch Sanftmut | Zuletzt gegeben ohne Segnung, mit vager Formulierung über Hirtenamt |

Schlussfolgerung

Der moderne Konsekrationsritus und die neue Messe sind Früchte der nachvatikanischen Revolution. Unser Herr riet uns, Urteile zu fällen, als er sagte: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen… So bringt jeder gute Baum gute Früchte hervor, und der schlechte Baum bringt schlechte Früchte hervor. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen, noch kann ein schlechter Baum gute Früchte hervorbringen.‟ (Hl. Matthäus 7:16, 18).

Die obigen Vergleiche zeigen:

  1. Lehrmäßige Fragen völlig entfernt – Keine Prüfung spezifischer katholischer Glaubensinhalte
  2. Wesentliche Gebete modifiziert oder weggelassen – Fragen zur sakramentalen Gültigkeit
  3. Zeremonielle Elemente vermindert – Weniger Feierlichkeit und Präzision
  4. Unklare Sprache – Unklare Bezugnahmen auf Mächte und Pflichten
  5. Protestantische Elemente – Wie „Zustimmung des Volkes‟

Der geneigte Leser kann seine eigenen Schlüsse über diese Änderungen und diese Frucht der Revolution ziehen.